Regen und Segen bei der Seeweihnacht
11. Arracher Seeweihnacht trotzte dem Wetter – knapp 30 Buden, Christkind mit Engelschar, musikalisches Rahmenprogramm und vieles mehr
Die Arracher Seeweihnacht hatte in den vergangenen Jahren bereits mit allen Wetterkapriolen zu kämpfen. Auch diesmal war ihr ein hartes
Los auferlegt, denn Regenschauer und Sturm verlangten Ausstellern und Gästen großes Durchhaltevermögen ab. Ein herzliches Willkommen zur „etwas anderen Weihnacht“ entbot Bürgermeister Sepp Schmid.
Egal, was vom Himmel herabkommt, ob Schnee oder Wasser, wichtig sei die innere Einstellung zur staaden Zeit, so Schmid. Er dankte Hermann Zapf, dem Vorsitzenden des AK Seeparks, Regina Pfeffer für
die Organisation des musikalischen Programms, allen Musikgruppen und sonstigen Darstellern sowie Pfarrer Johann Wutz. Dieser eröffnete mit einem Segensgebet die Veranstaltung. Gemäß dem Adventslied
„Tauet Himmel, den Gerechten“ möge auch der Regen willkommen sein. Der Geistliche stellte in seinen Worten die christliche Erwartung, adventliche Hoffnung und Geduld in den
Mittelpunkt.
Ihren Debüt-Auftritt als Arracher Christkind meisterte Nadine Eckl in zauberhafter Weise mit einem bayerischen Prolog. Ihr zur Seite standen die kleinen Engelchen Mia-Sophie Kreuzer, Stefanie Meindl,
Franziska Schmid, Karolina Brandl, Sophia Held, Leonie Pfeffer und Luisa Geiger. „Rundum a scheene Weihnachtszeit, voll Glück und voll Zufriedenheit – dees is der Wunsch von mir für eich“, so die
Schlussworte des Christkinds. Beim zweiten Auftritt am Abend verteilte die himmlische Schar unter Fackelschein kleine Geschenke an die vor der Bühne wartenden Kinder. Die Ehre seines Besuches gab
auch Landrat Franz Löffler mit Gattin Andrea. Sein Wunsch war, dass alle zur Besinnung kommen und den wahren Wert des Weihnachtsfestes finden mögen, denn Friede und Freude seien nicht
selbstverständlich in unserem Land. Seine Gattin und Schirmherrin Andrea Löffler stattete natürlich auch dem Stand der Dorfgemeinschaft Arrach-West einen Besuch ab, die einen Teil des Verkaufserlöses
ihrer Feuerzangenbowle der Aktion „Bürger helfen Bürgern“ zur Verfügung stellen.
Für das stündliche Rahmenprogramm hätte man sich mehr Publikum erhofft, doch die Zuschauerzahl hielt sich angesichts des anhaltenden Regens und der Windböen in Grenzen. Den Anfang machte die
talentierte Nachwuchsmusikantin Isabell Pfeffer (15) auf ihrer Steirischen. „A adventliche Stund“ bescherten Sprecher Thomas Haselsteiner, das „Regental-Gsangl“ (Karin Wellisch, Tina Hausladen, Evi
Gierstl) und der „Rittsteiger Dreigsang“ (Gerhard Koller, Willi Freimuth, Hermann Achatz) mit Texten und Liedern. Über das Weihnachtsbrauchtum im Nachbarland Böhmen berichtete die Projektmanagerin
des Künischen Gebirges, Jana Dirriglova, die mit Mira Kae und Daniel Drimal zwei Musikanten (Gesang und Dudelsack) aus Mrakov mitgebracht hatte. In ihren traditionellen Liedern wünschten sie „Veselé
Vánoce“ – Frohe Weihnachten. Allen Gruppen wurde abschließend von Regina Pfeffer, die die Moderation übernommen hatte, großer Respekt für ihr Durchhaltevermögen gezollt.
In der lebenden Krippe stellten Emilia Wiesmüller, Alexander Lohberger, Silas Schmid, Lukas Eckl und Max König als heiliges Paar mit Hirten die Szenerie im Stall von
Bethlehem dar. Hinter der Bühne wartete die Pferdekutsche von Christian Pfeffer mit seinen beiden Pferden auf Mitfahrer. Viel Bewunderung fand auch die Kripperl-Ausstellung von Hobby-Bastler Kilian
Baetz.
Rentier „Drudi“ flanierte fröhlich durch die Reihen und ließ sich bereitwillig mit den Gästen ablichten. Fotografieren lassen konnte man sich auch in „Natis Bildmacherei“, die mit ihrer Fotobox samt
weihnachtlichen Requisiten und Hintergrundtransparenten bereitstand. Die Hälfte des Erlöses kommt den Helfern-vor-Ort Arrach zugute. Geschützt unter Dach fertigte Holzkünstler Robert Altmann für die
Kinder gedrechselte Kreisel oder Schneemänner. Auch er spendet den Erlös für einen guten Zweck. Wie von Hermann Zapf zu erfahren war, soll nach Möglichkeit von den eingegangenen Spenden für das
Seepark-Gelände ein Defibrillator angeschafft werden.
War der Andrang erst noch sehr verhalten, so steigerte sich die Besucherzahl am späten Nachmittag und Abend bei trockener Witterung doch sichtlich. Über 30 Vereine und Kunsthandwerker hatten sich mit ihren Ständen herumgruppiert und schufen ein bunt gemischtes Sammelsurium an typischen Christkindlmarkt-Ständen mit Einkaufsmöglichkeit für außergewöhnliche Geschenkideen und feinstem Kunsthandwerk. Das ihre zur unvergleichlichen Atmosphäre bei trug die festliche Beleuchtung. Kulinarische Genüsse und duftende Köstlichkeiten aller Art, ob süß oder herzhaft, heiß oder kalt, verwöhnten jeden hungrigen Gaumen und jede durstige Kehle. Gerne nutzte man die aufgestellten Feuerstellen, um sich neben diversen Heißgetränken auch äußerlich aufzuwärmen. Der Abend bzw. die Nacht klang dann aus mit einer „Christmas-Party“ mit kultigen Songs, aufgelegt von DJ Mike.